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ein Sturm zieht auf

Portugal – Tag 3 & 4 – Peniche

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Am dritten Tag war es Zeit für meine Abreise aus Porto, jedoch war ich mir morgens noch nicht wirklich sicher wohin sie gehen würde. Beim Frühstück unterhielt ich mich mit Rolando, welcher später den Bus nach Peniche nehmen wollte um dort für einige Zeit in einem Hostel zu arbeiten. Kurzerhand entschloss ich mitzufahren und zu schauen was es so in Peniche gibt. Da sein Hostel bereits voll war reservierte ich ein Bett in einem nahgelegenen und fing an meine Sachen zu packen. Die Busfahrt welche ich vor mir hatte dauerte 6 Std.

Bus

Am Busbahnhof kaufte ich ein Ticket, und kam in den selben Bus wie Rolando. Zuerst ging es nach Comibra wo wir umsteigen und 1,5 Std auf den nächsten Bus warten musste. Von dort aus ging es über alle möglichen Dörfer und Käffer nach Peniche. Da ich den Großteil des Tages im Bus verbrachte gibt es von diesem Tag auch so gut wie keine Fotos. Der Bus fuhr durch einige Touristenorte, die einem vorkamen wie Geisterstädte, da die Saison schon vorbei war war dort einfach niemand mehr anzutreffen. Auch die Busstation von Peniche lag irgendwo im nichts wunderschön neben einem Schrottplatz gelegen. Mein erster Gedanke beim Aussteigen war „wo bin ich denn hier gelandet“.

ein Sturm zieht auf

Da Peniche als Halbinsel fast ganz von Wasser umgeben ist kamen wir über eine kleine Brücke zum „Stadtkern“. Mein Hostel war quasi auf der anderen Straßenseite von Rolandos gelegen, wir verabredeten uns zum Abendessen und jeder bezog sein Quartier. In meinem Hostel stellte sich schnell heraus, dass ich in der Eile erst für den nächsten Tag reserviert hatte, was jedoch auch kein Problem war, da noch genug Betten frei waren. Ein Großteil der Leute im Hostel waren zu einer Konferenz für Meeresbiologie in Peniche, da es dort auch ein Institut für Meeresbiologie ist. Bis zum Abend unterhielt ich mich mit den den Leuten im Hostel und machte mich dann auf den Weg zu Rolando um etwas zu Essen zu besorgen. Die Leute im anderen Hostel sagten sie wollten abends Burger machen und fragten uns ob wir nicht mitmachen wollten, womit die Planung für den Abend feststand. In der Ferne konnte man einen spektakulären Sonnenuntergang erahnen (geblockt von Häusern) und ich ärgerte mich keine Kamera dabei zu haben, der Abend war jedoch trotzdem sehr lustig.

Steg zum Wasser

Am nächsten Tag wollte ich die Insel erkunden, der Wetterbericht verhieß nichts Gutes, was mir jedoch egal war. Ich packte mein Fotozeug und machte mich auf den Weg zum Hafen. Es war etwas stürmisch und regnete ein Bisschen aber nur im Hostel rumsitzen wollte ich auch nicht. Kurz nach dem Hafen gab es eine kleine alte Festung, an der Seite ging es eine Treppe runter zum Wasser wo man durch einen kleinen Torbogen raus aufs Meer schauen konnte. Als ich grade ein Testbild machen wollte um mein Stativ aufzustellen wurde ich von einer besonders hohen Welle überrascht und stand auf einmal bis zum Knie im Wasser. Ich konnte grade noch so die Kamera wegziehen sonst hätte diese auch eine Dusche abbekommen.

Überraschung!

So knapp einem Desaster entkommen entschloss ich mich doch kein Bild mit dem Stativ zu machen und stieg halb nass wieder nach oben. Auf der obersten Stufe rutsche ich mit meinen nassen Schuhen aus, ich versuchte mich zu fangen, stolperte 10m vorwärts und landete schlussendlich durch die Unwucht des Stativs an der Seite des Rucksacks auf dem Boden. Beide Knie sowie ein Schienbein waren aufgeschrappt und ich pulte erstmal die Steine raus. Nachdem ich mich der Steine entledigt hatte ging ich noch ein stück weiter zu einer kleinen Aussichtsplattform über das Wasser. Danach entschloss ich jedoch erstmal zum Hostel zurückzukehren, die Wunde zu desinfizieren und später weiter zu machen. Nach dem Mittagessen ging ich erneut raus um die andere Seite der Insel zu erkunden. Es hatte grade aufgehört zu regnen. Da es jedoch jederzeit wieder anfangen konnte zu regnen hatte ich nur die Leica M6 unter meiner Jacke dabei.

alte Ruinen

Die nördliche Seite der Insel bestand hauptsächlich aus Steilküste an der man schön entlanglaufen konnte. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und bald öffnete der Himmel seine Schleusen. Dies jedoch sollte mich nicht weiter stören und ich lief weiter, ständig auf der Suche nach potentiellen Fotospots. Nachdem ich schon einige Zeit unterwegs war, durch die Regenjacke durch durchnässt war und einige sehr interessante Stellen für Fotos gefunden hatte beschloss ich zurück ins Hostel zu gehen und das Ende des Sturms abzuwarten.  Zurück im Hostel hängte ich mich erstmal komplett zum Trocknen auf. Danach packte ich meinen Fotorucksack, falls der Sturm aufhören sollte. Ich wurde nicht enttäuscht, ca. 1 Std vor Sonnenuntergang hört es auf zu Regnen und ich dachte mir jetzt oder nie. Ich schnappte meine Sachen ging die selbe Route wie zuvor am Nachmittag ab. Der Boden war komplett aufgeweicht und schlammig, was das vorankommen teilweise doch sehr erschwerte. Gerade das Erreichen der nördlichen Spitze der Insel, auf die man nur über eine kleine Holzbrücke und ganz ganz viel Schlamm kam war schon eine echte Herausforderung.

die nördliche der Insel

Die Sturmwolken lichteten sich nach und nach etwas und ich wurde mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt als ich an der nördlichen Spitze der Insel stand. Zum Glück hatte ich meine Stirnlampe dabei, da ich den Rückweg im dunklen bewältigen musste. Die Bilder die an diesem Abend entstanden sind zählen auf jeden Fall zu meinen absoluten Lieblingsbildern dieses Urlaubs und evtl auch des ganzen Jahres, aber seht selbst:



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7 comments

Martin Pitsch Dezember 29, 2015 - 16:14

Hallo Peter,

tolle Reise, noch bessere Bilder … die mir gefallen. Gerade das letze und die letzten kleinen Bilder dürften absolut geeignet sein für eine Umwandlung ins Schwarzweiße 🙂

Wünsche Dir alles Gute für 2016!

LG, Martin

Peter Dezember 29, 2015 - 17:31

Hallo Martin,

da hast du natürlich Recht, ich hab auch schon angefangen etwas mit Schwarzweiß zu experimentieren, ich wollte sie aber nicht doppelt zeigen, evtl werde ich eine eigene Kategorie in der Galerie eröffnen.
Hier z.B. findest du schonmal ein Bild in S/W:

https://www.flickr.com/photos/peberhardt/23994023846/in/dateposted-public/

Ich wünsche dir auch alles Gute für 2016 🙂

Martin Pitsch Dezember 29, 2015 - 19:22

Hallo Peter,

eine herrliche Schwarzweißumsetzung. Diese gefällt mir sehr gut.

Vielleicht hätte etwas mehr die Grüntöne anheben können (Grünfilter) … aber wie das mit den monochromen Fotos so ist: Sie sind Interpretationen des vorgegebenen Momentes. Somit Deiner Empfindungen und Intentionen und deshalb passt es so auch absolut.

Ein Druck auf Barytpapier käme hier absolut gut … und dann ein herrliches Passepartout mit schönem Rahmen …

Du merkst, ich blühe gerade auf … 🙂

Also, komm gut hinein ins neue Jahr 2016!

Peter Januar 12, 2016 - 15:38

Hallo Martin,
ja es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, ich hab auch länger rumgespielt und hatte mich am Ende dann für diese Version entschieden.
Ich werde auf jeden Fall ein paar der Bilder drucken lassen und aufhängen, ich bin mir nur noch nicht so ganz sicher welche.

hiacynta jelen Januar 8, 2016 - 13:38

sehr geile Aufnahmen, mein Kompliment! Weiß gar nicht was besser ist Farbe oder s/w – beides genial.

Foto UNICO Januar 9, 2016 - 13:20

Super Aufnahmen, echt schön geworden!

Peter Januar 12, 2016 - 15:39

Vielen Dank, freut mich, dass es euch gefällt 🙂

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