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Zeiss Biogon T* 25mm f/2.8 ZM Review

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Einleitung

In letzter Zeit habe ich die Brennweite 24/25mm für mich entdeckt. Was zuvor 21mm für mich war hat sich nun um ein paar Millimeter verlängert. Da ich ja nun auch im Leica M System unterwegs bin kommt man bei dieser Brennweite so gut wie nicht am Zeiss Biogon T* 25mm f/2.8 ZM vorbei. Dieses wurde mir freundlicherweise von der Firma Zeiss zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Für alle Bilder in diesen Review wurde eine Leica M9 verwendet. Ich habe auch einige Bilder an der analogen M6 gemacht, hier sind die Filme allerdings noch nicht fertig entwickelt.

Technische Daten

Wie viele Objektive für Leica M zeichnet sich auch dieses durch seine geringe Größe und das geringe Gewicht aus. mit einer Länge von ca 7 cm und knapp 260 g nimmt das Objektiv nicht viel Platz weg und ist sogar hosentaschentauglich. Die Länge ist sehr gut geeignet, nicht zu lang, dass die Kamera noch vorn überkippt, aber auch nicht zu kurz so dass das Einstellen der Blende und des Fokus zu fummelig wird. Der Fokus läuft zeisstypisch sehr geschmeidig. Der Fokusring hat eine kleine Wölbung womit man ein wenig mehr Widerstand für den Finger hat und es so einfach ist den Fokus genau einzustellen. Die Naheinstellgrenze beträgt 0,5 m, was der Leica Messsucher allerdings nicht anzeigen kann, die Mindestdistanz für den Messsucher sind 0,7 m, alles was darunter liegt muss man schätzen. Die Blende lässt sich in 1/3 Stopps von 2.8 bis 22 einstellen. Da es kein Leica Objektiv ist, ist es natürlich auch nicht 6-bit kodiert und es werden keine EXIF Daten übertragen. Will man es manuell codieren oder direkt in die Kamera eingeben so ist der Code des Leica Elmarit-M 24mm 2.8 ASPH (011001) eine gute Wahl. Für meinen Messsucher ist der äußerste noch anzeigbare Rahmen 28mm, für 25mm muss man eigentlich einen optionalen Aufstecksucher verwenden. Meiner Meinung nach funktioniert es für diese Brennweite aber auch noch ganz gut ohne, wenn man berücksichtigt, dass man später etwas mehr noch auf dem Bild hat, als man im Sucher sehen kann. Das Objektiv hat einen Filterdurchmesser von 46mm.

 

Performance

Wie schlägt sich das Objektiv nun aber im tatsächlichen Einsatz? Dem Objektiv wird ja des Öfteren nachgesagt eines der Schärfsten für Leica M zu sein und ich muss sagen man wird hier auf keinen Fall enttäuscht. Bei Offenblende hat man eine sichtbare Vignette und auch sind die Randbereiche etwas weicher als die Bildmitte (siehe Bild unten).

Der ganz leichte Farbstich ist in der Praxis jedoch nicht zu erkennen. Blendet man auf 5.6 ab, so verschwindet die Vignette fast ganz und man bekommt ein hochauflösendes Bild bis in die hinterste Ecke. Hier wird auch deutlich, warum das Objektiv einen so guten Ruf genießt. Die Bilder die es abgeblendet produziert sind wirklich sehr scharf und detailliert und man hat selbst in den Ecken keinen wahrnehmbaren Qualitätsverlust.

Farbquerfehler, die sich durch lila Farbsäume um harte Kontrastkanten äußern, habe ich gesucht aber keine in meinen Bildern gefunden. Farblängsfehler, grüne und rosa Farbränder vor und hinter der Schärfeebene findet man bei sehr genauem Hinsehen, aber auch nur ganz schwach. Das untenstehende Bild, welches bei Offenblende aufgenommen wurde zeigt die chromatischen Aberrationen im Crop. Schaut man sich das Bild nicht über 100% Vergrößerung an, so sind die Farbfehler so gut wie nicht sichtbar.

ZeissBiogon2528CA

Flares und Ghosting sind auch kaum zu beobachten. In extremen Situation sind Flares als kleine lila Punkte wahrnehmbar. Im unteren Bild sind diese in der unteren Bildhälfte zu finden. Der Strich der sich vertikal aus dem überbelichteten Bereich rauszieht, ist hier kein Fehler des Objektivs, sondern des CCD Sensors der Leica M9, auch die lila Bereiche um die Lichtquelle sind zu vernachlässigen, da hier extrem überbelichtet wurde und man starkes Blooming hat, diese Artefakte sind eher dem Sensor als dem Objektiv geschuldet. Generell sind Objektivfehler bei diesem Objektiv sehr gut korrigiert.

Das Review wäre natürlich nicht komplett, wenn nichts über die wunderbaren 10strahligen Blendensterne geschrieben wurde. Ich habe ja einen kleinen Fable für Blendensterne und für mich ist es eine wirklich wichtige Objektiveigenschaft und ist zum Teil sogar mitentscheidend ob ich mir Objektiv kaufe oder nicht. Generell finde ich haben die Objektive des Leica M Bajonetts mit die schönsten Blendensterne. Das Zeiss Biogon T* 25mm 2.8 ZM hat durch seine 10 Blendenlamellen einen schön definierten, nicht zu aufdringlichen 10strahligen Blendenstern. Wenn nur alle so schön sein könnten 😉

Biogon2528Blendenstern

Obwohl man das Objektiv mit einer Anfangsblende von 2.8 nicht wirklich aus lichtstark bezeichnen kann, so ist es doch möglich einen schönen Unschärfeverlauf zu bekommen. Natürlich kann man nicht das gleiche Bokeh wie bei einem 85/1.8 erwarten, aber für die kurze Brennweite mit nicht zu großer Blende finde ich das Bokeh ganz ansehnlich und auch nicht zu nervös. Wer viel freistellen will sollte sich jedoch eher nach einer längeren Brennweite umschauen.

ZeissBiogon2528Bokeh

Fazit

Das Zeiss Biogon T* 25mm 2.8 ZM hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Hätte ich nicht bereits ein 21iger und ein 28iger hätte ich es sofort gekauft. Es lässt sich meiner Meinung nach noch ganz gut ohne externen Aufstecksucher benutzen, gerade wenn man keine Brille trägt. Benutzt man das Objektiv an einer Kamera mit LiveView ergibt sich dieses Problem ohnehin nicht. Bei Offenblende hat man eine Vignette, welche mit dem Abblenden auf 5.6 fast verschwindet. Bei dieser Blende trifft man auch den Sweet Spot des Objektivs und wird phänomenaler Schärfe über den gesamten Bildbereich belohnt. Chromatische Aberrationen sowie andere Objektivfehler sind  so gut wie nicht vorhanden. Hier sollte noch erwähnt werden, dass das Objektiv so gut wie keine Verzeichnung besitzt, was für diese kurze Brennweite schon erstaunlich ist. Freistellen ist auch möglich, wenn auch eher auf kurzen Distanzen. Wer also auf der Suche nach einem Objektiv dieser Brennweite ist dem kann ich das Zeiss 25mm 2.8 nur wärmstens empfehlen, auch der Preis von knapp 1000€ ist für Leica M ja schon fast ein Schnäppchen.

Pro:

  • Hohe Auflösung
  • sehr scharf
  • resistent gegen Flares und Ghosting
  • gute Größe und Gewicht
  • fast keine Verzeichnung
  • so gut wie keine Chromatischen Aberrationen
  • verhältnismäßig günstig

Contra:

  • Gegenlichtblende nicht mit dabei
  • Lichtstärke
  • Vignettierung

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1 comment

Martin Juni 12, 2016 - 18:19

Hallo Peter,

ja, 25mm ist eine interessante Brennweite. Hast Du bei Deinem Review auch mal probiert, ob die Entfernungsskale bei entsprechender Blende jeweils von den Werten stimmt? Du weist ja, wovon ich spreche?

LG,
Martin

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