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Montenegros Norden

Montenegros Norden – Berge, Schluchten, Seen, Regenwald

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Trotz seiner geringen Größe von knapp 14000km² strotzt Montenegro grade zu vor Vielfalt und Abwechslung. Dies ist zum einem nicht geringen Teil dem Norden des Landes geschuldet. Hier findet man Berge, Seen, Wälder, einen der größten Canyons der Welt und sogar einen der drei noch existierenden Regenwälder Europas. Am bekanntesten ist hier wahrscheinlich der Dumitor Nationalpark, welcher in der Nähe der Stadt Žabljak gelegen ist, die mehr oder weniger als zentraler Ausgangspunkt für den Norden gilt. Mir wurde gesagt dies ist die höchstgelegene Stadt im Balkan. Generell ist der Norden Montenegros relativ gebirgig .

Wie kommt man da hin?

Fliegt man nach Montenegro landet man entweder in der Hauptstadt Podgorica oder in der Küstenstadt Tivat. Von beiden aus kann man bequem mit dem Bus nach Žabljak fahren, wobei die Verbindungen von Podgorica aus viel häufiger sind, als die aus Tivat. Es gibt mehr oder weniger zwei verschiedenen Routen in den Norden, ich bin mit dem Bus über Nikšić gefahren. Wer jedoch über ein Auto verfügt (dringend empfohlen!) kann auch die weiter östlich gelegene Route über Mojkovac nehmen. Diese führt einen weiten Teil entlang des Tara Canyons und ist landschaftlich sicherlich die beeindruckendere. In Montenegro ist es auch vollkommen normal per Anhalter zu fahren, dies scheint auch die Fortbewegung der Wahl für viele Einheimische zu sein.

Weg nach Žabljak

Weg nach Žabljak

Wo kann man übernachten?

Natürlich gibt es hier einige Möglichkeiten zu übernachten. Ist man jedoch als Backpacker unterwegs und möchte nicht in Hotels übernachten schrumpft die Auswahl schon erheblich. Zum einen gibt es das Hostel Hikers Den, in dem ich auch unterkommen wollte, was jedoch schon ausgebucht war. Ich habe jedoch davon nur Gutes gehört und auch gesehen. Ich bin im Autocamp Razvršje untergekommen. Dort kann man mit seinem Auto übernachten, Zelten und es gibt auch kleinere (und größere) Apartments. Ich hatte ein Zimmer mit zwei Betten und Schrank, sowie eine kleine Küche und ein Bad das ich mir mit dem anderen Apartment geteilt habe. Da dort jedoch nur am ersten Tag noch zwei Mädels aus Deutschland waren, die ich vorher schon in Podgorica getroffen hatte, hatte ich quasi fast die ganze Zeit alles für ich allein.

AutoCamp Razvršje

AutoCamp Razvršje

Der Besitzer des Camps kann sogar relativ gut Deutsch und hilft einem gern mit allem weiter. Eine wirklich funktionierende Webseite gibt es leider nicht, das einfachste ist dort anzurufen und sich anzukündigen. Von Žabljak aus kann man entweder laufen, oder falls man viel Gepäck hat ist ein Taxi wahrscheinlich einfacher, denn es geht stetig bergauf.

Was hat der Norden zu bieten?

Um den Norden zu erkunden kann ich jedem nur ein Auto empfehlen, aber selbst wenn man keins hat gibt es Unmengen zu tun und zu entdecken. Am prominentesten ist wahrscheinlich der Schwarze See (Crno jezero), der sich in der Nähe des Camps befindet. Eigentlich sind es eher zwei Seen, die durch einen kleinen flachen Kanal verbunden sind.

Crno jezero
Crno jezero
Crno jezero
Crno jezero
Blick durch die Bäume
Blick durch die Bäume
Crno jezero
Crno jezero

Es gibt einen schönen Rundweg um den See der im Frühling, wenn der Schnee schmitzt, bzw. geschmolzen ist an ein paar Wasserfällen vorbeiführt, da ich jedoch im Sommer da war waren diese bereits ausgetrocknet. Den See kann man auch als Ausgangspunkt für Wandertouren auf einen (oder mehrere) der vielen umliegenden Berge nehmen. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass der See auf ca 1400m über Null liegt und einige der Berge doch über die 2000 hinausgehen. Ein wahres Paradies zum Wandern. Fährt man weiter nach Osten kommt man zur Tara Schlucht. Diese gilt mit ca. 80km Länge und 1300m Tiefe zu einen der größten Schluchten der Welt.

Dumitor Nationalpark
Dumitor Nationalpark
Tara Schlucht
Tara Schlucht
Međed
Međed
Blick Richtung Camp
Blick Richtung Camp

Hier werden jede Menge sportliche Aktivitäten angeboten wie z.B. Rafting oder Zip Lines. Auch abgesehen von der sportlichen Aktivitäten ist die Schlucht auf jeden Fall einen Besuch wert. Folgt man der Hauptstraße weiter nach Südosten so kommt man schließlich zum Nationalpart Biogradska Gora. Dieser beinhaltet besagten Regenwald. Dieser besteht zu einem Großteil aus Buchen und ist, wie sollte es anders sein, rund um einen See gelegen. Wer bei Regenwald jedoch an wilde Lianen und Affen denkt liegt leider falsch, Regenwald bedeutet, dass man mehr als 2000mm Niederschlag im Jahresmittel hat. Dies bedingt jedoch durchaus an einigen Stellen eine ganz eigene Flora und Fauna. Um den See herum gibt es auch wieder einen Wanderweg, der auf weiten Teilen auf einem Holzsteg läuft um der Natur nicht zu schaden.

Biogradsko jezero
Biogradsko jezero
Der Steg
Der Steg
Biogradska Gora
Biogradska Gora
Die Blätter sind größer als 1m!
Die Blätter sind größer als 1m!

Fährt man von Žabljak nach Westen kommt man nach Plužine, was ich wirklich jedem nur empfehlen kann. Dies liegt hauptsächlich an dem Weg dorthin. Dieser führt einen erst durch das Dumitor Gebirge. Der Hauptverkehrsteilnehmer hier sind Schafe und Ziegen, so dass man doch des Öfteren mal anhalten muss um die Herde auf die andere Seite zu lassen. Auch ein absolutes Highlight war der Basketballkorb der mitten im Nirgendwo an einem Abgrund stand.

Gebirge
Gebirge
Der Basketballkorb
Der Basketballkorb
Schafe crossing
Schafe crossing

Kurz vor Plužine kommt man an den Stausee Pivsko jezero, der einen jedoch eher an ein breites Flusssystem in einem Canyon erinnert. Landschaftlich ist es hier einfach wunderschön, dass sich ein Abstecher auf jeden Fall lohnt. Auch dieser See hat das typisch türkisblaue Wasser, welches man auch am Crno jezero findet.

Pivsko jezero

Pivsko jezero

Insgesamt ist der Norden unendlich vielfältig und auf jeden Fall einen Besuch wert. Im Winter ist es wohl auch ein beliebtes Skigebiet und im Sommer wird es hauptsächlich zum Wandern genutzt. Hat man ein Auto zur Verfügung kann man soviel mehr entdecken, da es Öffentlichen Nahverkehr so gut wie nicht gibt, abgesehen von Taxis oder organisierten Shuttles zu den Hauptattraktionen.

Wart ihr auch schon mal in Montenegro? Wenn ja, was hat euch besonders gut gefallen, wenn nein würdet ihr es für einen eurer nächsten Urlaube in Betracht ziehen? Falls der Beitrag für euch hilfreich war und oder ihr ihn gut fandet lasst es mich in den Kommentaren wissen!

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1 comment

Roy Juni 19, 2019 - 11:48

Cool, Danke für den Artikel, klingt wirklich interessant. Da werde ich wohl mal den Regenwald besuchen und schauen, dass man auch etwas Wassersport macht. Bing gespannt auf Montenegro!

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